Mit großer Sorge nimmt die Regensburger Linke die Ankündigung der DB zur Kenntnis, dass mit Fahrplanwechsel Dezember der DB Bahn-Kundenschalter im Regensburger Hauptbahnhof geschlossen werden soll.
Die Fahrkartenschalter sollen danach von der privaten Bahngesellschaft Agilis übernommen werden, jedoch ohne Verkauf von DB Fernverkehr-Tickets. Agilis will in seinem Reisezentrum in Regensburg nach eigenen Angaben keine Fahrkarten für den DB-Fernverkehr verkaufen, weil das nicht rentabel sei. Die Bahn habe privaten Dienstleistern für den Verkauf von DB- Fahrkarten bisher eine Provision von zehn Prozent des Ticketpreises bezahlt, heißt es bei Agilis. Vor wenigen Monaten sei die Provision dann auf fünf Prozent halbiert worden. Unter diesen Bedingungen sei ein wirtschaftlicher Vertrieb von Fernverkehrsfahrkarten nicht mehr möglich. Daher dürfte es auch schwer werden „im Umfeld des Regensburger Hauptbahnhofs“ andere Partner, etwa Reisebüros zu finden, die den Verkauf zukünftig übernehmen.
Bahnkunden, die von Regensburg aus Fern-Reisen planen, zum Beispiel mit dem ICE, bekommen ihre Tickets und Reservierungen dann zukünftig nur noch am Automaten oder online.
Die Regensburger Stadträtin der Linken, Irmgard Freihoffer, dazu: „Wer jedoch die Verkehrswende will und den Klimaschutz Ernst nimmt, der muss einen leistungs- und serviceorientierten ÖPNV anbieten. Die Bahn muss deshalb dafür sorgen, dass ihre Kunden bestens beraten werden. Mit dieser Entscheidung, den Serviceschalter im Regensburger Hauptbahnhof zu schließen, werden den Bahnkunden Steine in den Weg gelegt, was dazu führt, dass sie sogar eher die Bahn meiden“.
Die Regensburger LINKE fordert die Aufrechterhaltung der Servicestrukturen im Regensburger Bahnhof durch die Bahn. Die Ampel-Regierung mit ihrem Verkehrsminister Wissing ist aufgefordert, Mittel hierfür zur Verfügung zu stellen.