Regensburg unterstützt eine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
folgenden Antrag bitten wir dem Stadtrat vorzulegen:
Regensburg unterstützt das Anliegen der Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten.
Dieser Tarifauseinandersetzung liegt die Forderung zugrunde, dass ihre Tätigkeit mehr wert sein muss, sowohl von der gesellschaftlichen Anerkennung als auch vom Verdienst her. Die Arbeit zur Betreuung von Kindern, Kranken und alten Menschen, die Arbeit für frühkindliche Bildung, für Inklusion und den Ausgleich von Benachteiligung muss deutlich höher wertgeschätzt werden, auch im Vergleich zur Arbeit bei Finanzdienstleistern oder in der Automobilindustrie. Der Stadtrat fordert den Oberbürgermeister auf, sich im Rahmen des Verbandes kommunaler Arbeitgeber dafür einzusetzen, den Forderungen der Gewerkschaften zur Eingruppierung der Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes umgehend entgegen zu kommen.
Begründung:
Seit Wochen machen die Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsberufen im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen auf ihre Situation aufmerksam. Da verbale oder schriftliche Forderungen nicht wirklich Gehör finden, kam es unter anderem auch in Regensburg zu zahlreichen Arbeitsniederlegungen. Diese Arbeitsniederlegungen werden im Falle des Erzwingungsstreiks dazu führen, dass Eltern nicht zur Arbeit kommen können und sich krank melden, weil es beispielsweise für die Kinder keine Betreuungsmöglichkeiten geben wird.
Regensburg hat in den letzten Monaten sein Bestreben gezeigt, gute Arbeit auch gerecht bezahlen zu wollen. Vor fast genau einem Jahr begann man, nicht gerechtfertigte Befristungen aufzuheben und viele tarifliche Einstufungen wurden verbessert.
Das große Gehaltsgefälle von Beschäftigten, die mit der Betreuung von Menschen befasst sind und denjenigen, die in Technikberufen oder im Finanzdienstleistungsbereich arbeiten, muss deutlich verringert werden. Kinder, Alte und Kranke müssen uns genauso viel wert sein wie Autos oder Finanzderivate.
Die Dringlichkeit ist gegeben, da durch anhaltende Warnstreiks die Funktionsfähigkeit der Stadt beeinträchtigt wird. Deshalb ist es unsere Pflicht, die Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen, die selbst, für ihre Kinder oder Angehörigen auf Sorgeberufe angewiesen sind. Der Druck wird groß auf sie, wenn Sorgeeinrichtungen auf unbestimmte Zeit bestreikt werden. Darum kommt es darauf an, einen zügigen Abschluss der Tarifverhandlungen zu erreichen und auch bundesweit ein Zeichen zu setzen!