Linke-Stadträte halten Mitglied des Integrationsbeirats u. a. wegen Haltung zum Völkermord an Armeniern für nicht mehr tragbar

Die Stadträte der Linksfraktion, Irmgard Freihoffer und Richard Spieß, halten Salih Altuner, Mitglied des Integrationsbeirats und Gründer der deutsch-türkischen Zeitschrift Regensburg Haber wegen seiner Infragestellung des Völkermords an den Armeniern auf der mittlerweile gelöschten Facebookseite für nicht mehr tragbar in seiner Funktion als Mitglied des Integrationsbeirats. „Nicht die Leugnung, sondern die offizielle Anerkennung des Völkermords an den Armeniern wäre der erste Schritt zur Versöhnung und würde Integration fördern. Dem müsste die Aufarbeitung des an den Armeniern begangenen schweren Unrechts folgen. Das mag für manche ein schmerzhafter Prozess sein, wer sich dem aber nicht stellt, verhöhnt die Nachfahren der Betroffenen“, so Richard Spieß, ebenfalls Mitglied im Integrationsbeirat.

Die Stadträte rügen in diesem Zusammenhang auch die haltlosen Vorwürfe gegen den ehemaligen Stadtratskollegen Haritun Sarik. Dieser, selbst armenischer Abstammung, hatte sich am 100. Genozid-Gedenktag im April dieses Jahres für die Anerkennung des Völkermords ausgesprochen und laut MZ bekannt, dass er geweint habe, als der Papst den Genozid beim Namen nannte. Altuner warf ihm deshalb auf der Regensburg Haber-Facebookseite „größtmögliche Ausnutzung von Gefühlen und ein nicht endender Hass“ vor. Des Weiteren kritisieren Freihoffer und Spieß nicht belegte Angriffe auf Vereine wie den Internationalen Kultur- und Solidaritätsverein (IKS), den Altuner als PKK-Lobbyist bezeichnet hat.

Sie fordern das Mitglied des Integrationsbeirats deshalb auf, von seinem Amt zurückzutreten. Sollte Altuner, der nicht gewählt, sondern von der Stadt in den Integrationsbeirat berufen wurde, dem nicht nachkommen, sehen sie den Oberbürgermeister in der Pflicht, ihn aus dem Beirat abzuberufen.

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